Die wenigsten Angriffe, Bedrohungen, Beleidigungen und Pöbeleien finden durch organisierte Neonazis statt. Nach wie vor überwiegen Vorfälle mit rassistischen, antisemitischen oder LGBTIQ*feindlichen Motiven, die spontan im Alltag passieren. Deshalb braucht es neben einem Monitoring extrem rechter Akteure und ihrer Aktivitäten auch neue Wege, um Zivilcourage im Alltag zu verankern und Betroffenen rechter und diskriminierender Gewalt Schutzräume zu bieten.
Im August 2020 wurde deswegen die Aktion Noteingang für Lichtenberg ins Leben gerufen. Die Kampagne hat zwei sich ergänzende Seiten:
Mit Aufklebern am Fenster oder der Tür können sich Geschäfte, Jugendfreizeiteinrichtungen oder andere Einrichtungen als „Noteingang“ sichtbar machen. Damit senden sie ein starkes Signal gegen rechte, rassistische, antisemitische oder andere diskriminierende Gewalt.
Sie zeigen andererseits, dass Betroffene hier einen Schutzraum finden, sollten sie in Not geraten. Darum ist es wichtig, die Aktion auch bei potenziell Betroffenen bekannt zu machen. Zudem braucht es für bestehende Noteingänge Antworten auf Fragen wie “Was kann ich eigentlich in Notsituationen tun?“. Da Zivilcourage viele Formen hat, kann dies in Beratungen vermittelt und für die jeweiligen Noteingänge entwickelt werden.
Viele haben sich der Kampagne bereits angeschlossen, die Aufkleber finden sich mittlerweile im ganzen Bezirk. Die Kampagne wurde durch die JuSos angeregt und mit Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung durch das Bezirksamt Lichtenberg unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Grunst umgesetzt. Das Bezirksamt sammelt auf seiner Homepage Informationen rund um die Kampagne. Die Lichtenberger Register begleiten die Kampagne fachlich. Materialien, Kontakte und weitere Informationen zur Kampagne können bei uns oder dem Bezirksamt angefordert werden.
Unsere Broschüre zur Aktion Noteingang in Lichtenberg kann bei uns angefordert oder hier heruntergeladen werden: Broschüre Aktion Noteingang Lichtenberg