Beschlossen: Pläne für 2022 des Runden Tisches

 

Der Runde Tisch für politische Bildung hat seine Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2022 festgelegt.

Ab sofort wird die AG Antisemitismus und jüdisches Leben aktiv. Sie wird sich mit den 10 Straßennamen im Bezirk befassen, die antisemitische Bezüge aufweisen. Außerdem sollen begleitend zu Ausstellungen im Museum Lichtenberg Geschichten jüdischen Lebens in Lichtenberg und Hohenschönhausen bekannt gemacht werden, beispielsweise durch eigene Recherchen. Schließlich gibt es aktuelle Anlässe zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus: Der antisemitische, rassistische und frauenfeindliche Anschlag in Halle am 9. Oktober 2019. Oder auch die antisemitischen Verschwörungserzählungen, die im Zuge der Corona-Pandemie zugenommen haben.

Die AG Krieg und Frieden wird gegründet. Dabei wird angesichts des aktuellen Krieges in der Ukraine über Begegnungen und Versöhnung innerhalb der russischsprachigen Community nachgedacht. Auch Perspektiven von Geflüchteten, seien sie aus der Ukraine, aber auch aus anderen Krisen- und Kriegsgebieten der Welt, sollen sichtbar gemacht und in einen Dialog gesetzt werden, um Pauschalisierungen und verschiedenen Formen des Rassismus entgegenzuwirken. Schließlich werden historische Dimensionen des Themas in der Erinnerungsarbeit berücksichtig, etwa zum Tag der Befreiung und wie dieser im Bezirk erlebt wurde. Oder mit der Aufklärung über die historischen Vernichtungsfeldzüge der deutschen Wehrmacht im damaligen Gebiet der Sowjet Union.

Zur zweiten Jahreshälfte wird außerdem eine AG mit dem Schwerpunkt unerhörter Perspektiven auf die Wendezeit ihre Arbeit aufnehmen. Wie wurden die späten 1980er und frühen 1990er Jahre im Weitlingkiez erlebt? Welche jüdischen Strukturen entwickelten sich in Hohenschönhausen durch Kontingentgeflüchtete? Welche Geschichten von Vertragsarbeiter*innen wurden noch nicht erzählt? Mit explorativen Methoden sollen Geschichten gesammelt und dokumentiert werden.

Als eine weitere, einmalige Maßnahme wurde außerdem eine Fortbildung zu trans und nicht-binärer Elternschaft für Interessierte und Fachkräfte beschlossen. Sie möchte sensibilisieren und Transfeindlichkeit vorbeugen.