Aktuelles Runder Tisch Politische Bildung

Neue Bildungsmaterialien: An wen wollen wir erinnern?

Widerständige Frauen gegen den Nationalsozialismus in Lichtenberg und umkämpfte Erinnerungen im öffentlichen Raum. Workshop und Bildungsmaterialien

Die Bildungsmaterialien beschäftigen sich anhand von ausgewählten Biografien mit dem Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus im Berliner Bezirk Lichtenberg. Im Mittelpunkt stehen ihre Biografien, Motivationen und Widerstandshandlungen sowie Formen der Erinnerung an sie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit Straßenbenennungen in Lichtenberg und den aktuellen Diskussionen um den Umgang mit umstrittenen, problematischen und antisemitischen Straßennamen und deren historische Hintergründe. Anhand von Beispielen aus Lichtenberg wird deutlich, wie Geschichte, Erinnerungskultur und Stadtbild miteinander verbunden sind. Der Workshop lädt dazu ein, sich kritisch mit Formen des Gedenkens auseinanderzusetzen und eigene Perspektiven auf Erinnerung im Stadtraum zu entwickeln.

Zielgruppe:

Die Materialien sind für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene geeignet. Vorwissen zum Thema Nationalsozialismus (NS) sollte zumindest in Grundzügen vorhanden sein. Besonders geeignet ist das Material für Teilnehmende mit Lichtenberg-Bezug. Ortskenntnisse sind keine Voraussetzung.

Dauer: 

Der Workshop umfasst 2:15 Gesamtzeit (ohne Pausen). Er kann in 3 Schulstunden durchgeführt und in drei 45-Minuten-Blöcke unterteilt werden.

Gruppengröße:

Max. 25 Personen

Anpassungen an Kontext und Zielgruppe:
Die Bildungsmaterialien können flexibel zum Einsatz gebracht werden. Je nach Zielgruppe und Kontext können Zeitrahmen, Textmenge und Arbeitsaufträge angepasst werden. Auch Erkundungen im Stadtraum zu im Material behandelten Orten, eigene kreative Auseinandersetzungen mit dem Thema Erinnerung im öffentlichen Raum oder weiterführende Recherchen zu diesen und weiteren Frauen im Rahmen von Kreativ- und Geschichtswerkstätten sind bspw. denkbar.

Zum Hintergrund: 

Es waren nicht viele Menschen, die sich gegen das NS-Regime stellten oder Verfolgte unterstützten. Dennoch gab es einen ungebrochenen Widerstand in Berlin und auch in Lichtenberg. Etwa ein Drittel der Widerständigen waren Frauen mit unterschiedlichen Hintergründen. Ihre Aktivitäten waren breit und vielfältig. Ihre Geschichten sind jedoch oft wenig bekannt und an viele der Frauen wird öffentlich bislang nicht erinnert. Stattdessen gibt es bis heute bspw. mehrere Straßennamen mit antisemitischen Bezügen und das paritätische Verhältnis von männlichen und weiblichen durch Straßennamen Geehrten liegt in Lichtenberg noch bei 5:1.

An wen wollen wir erinnern? Wer soll öffentlich geehrt werden? Wie soll dies geschehen? Und was können wir aus dem Widerstand von damals für heute lernen? Zum Nachdenken über diese und weitere Fragen regt dieses Bildungsmaterial an. 

Download

Pädagogische Handreichung

An wen wollen wir erinnern? Pädagogische Handreichung

Pädagogische Handreichung (inkl. Arbeitsmaterialien) hier downloaden

An wen wollen wir erinnern? Pädagogische Handreichung

Pädagogische Handreichung (ohne Arbeitsmaterialien) hier downloaden

 

Lichtenberg Karte „An wen wollen wir erinnern?“

An wen wollen wir erinnern? Karte Berlin Lichtenberg

Lichtenberg Karte  „An wen wollen wir erinnern?“ (A2) hier downloaden

Die Karte im A2-Format kann unter mail@licht-blicke.org auch kostenfrei bestellt werden. 

 

Arbeitsmaterialien zu Biografien von widerständigen Frauen gegen den Nationalsozialismus in Lichtenberg

Mitglieder des Arbeitersportvereins Fichte, rechts im Bild stehend im hellen Kleid: Brunhilde Prelle.

Brunhilde „Hilde“ Prelle
26.10.1911 in Landsberg/Warthe (heutiges Polen) – 16.12.1984 in Ost-Berlin
Arbeitersportlerin und Telefonistin
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Else Runge

Elsbeth „Else“ Runge
17.03.193 in Posen (heute Poznan, Polen) – 10.08.1972 in Ost-Berlin
Sachbearbeiterin, Arbeitersportlerin und Kommunistin 
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Erna und Gerda Segal

Ester „Erna“ Segal
22.05.1898 in Brzeźno, Polen – 15.08.1989 in Denver, USA
und Gerda Segal
19.02.1924 in Wien, Österreich – 2023/24 in Israel 
Jüdinnen, Mutter und Tochter, lebten in Berlin Lichtenberg und überlebten versteckt in Berlin
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Gertrud „Trude“ Rosenmeyer 
19.10.1904 in Berlin – 16.09.1982 in Ost-Berlin
Arbeiterin, Kommunistin und Gewerkschafterin 
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Minna Kaufmann
6.7.1894 in Delitz/Merseburg – 24.10.1983 in Weißensee (Ost-Berlin)
Näherin, Sozialdemokratin und Aktivistin der sozialdemokratischen Frauenbewegung
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Rosa „Ruchel“ Kahn 
07.12.1909 in Oświęcim (Auschwitz) – 04.09.1999 in Berlin 
Jüdin, Kommunistin und Arbeitersportlerin 
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Arbeitsmaterialien zu Straßennamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin Lichtenberg

Straßennamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin Lichtenberg

Arbeitsmaterialien zu Straßennamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin Lichtenberg
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Aufgabenbögen zur Bearbeitung in Kleingruppen

Aufgabenbögen für Kleingruppen

Aufgabenbögen zur Bearbeitung in Kleingruppen 
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Ein Projekt des Runden Tisches für Politische Bildung Lichtenberg, angesiedelt bei der Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke in Trägerschaft der pad gGmbH in Kooperation mit Fritzi Jarmatz (Visuelle Kommunikation & Ideenräume), Trille Schünke-Bettinger (Antifaschistinnen aus Anstand & Netzwerk Frauentouren) und Straßenlärm Berlin e.V., gefördert durch das Bezirksamt Lichtenberg und die Landeskommission Berlin gegen Gewalt. 

Recherche und Texte zu antifaschistischen Widerstandskämpferinnen: Trille Schünke-Bettinger
Recherche und Texte zu Straßennamen mit antisemitischen Bezügen: Josepha Jendricke und Clara Westendorff (Straßenlärm Berlin e.V.)
Pädagogisches Konzept: Trille Schünke-Bettinger
Grafisches Konzept, Layout und Illustrationen: Fritzi Jarmatz
Projektkoordination und Lektorat: Sophie Groß



 

 

 

 

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