Das Attentat von Halle und die Stimmen der Überlebenden

Die Veranstaltung “Hab keine Angst, erzähl alles!” am 5. April in Lichtenberg gibt den Überlebenden des antisemitischen Attentats 2019 eine Stimme. Es sprechen die Autorin Esther Dischereit sowie die Überlebenden und Zeug:innen Anastassia Pletoukhina und Valentin Velvel Lutset.

Ein Attentäter versuchte am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, die Anwesenden in der Synagoge von Halle zu ermorden. Als er an der Eingangstür scheiterte, ermordete er die vorbeigehende Jana L. und zog weiter zu einem Döner-Imbiss. Er ermordete Kevin S., der hier seine Mittagspause verbrachte. Zahlreiche Menschen entkamen dem Täter nur durch Glück, weitere verletzte er schwer. Das Gerichtsverfahren gegen den Täter hat zu einer lebenslänglichen Strafe geführt mit anschließender Sicherungsverwahrung. Ein absolut reueloser Täter. Kein „Einzel“täter.

Was hat zu den extrem rechten, antisemitisch, rassistisch und antifeministisch motivierten Anschlägen geführt? Was haben sie für die Betroffenen bedeutet? Was muss geschehen, um solche Anschläge zu verhindern? Wir denken dabei auch an die Morde von Kassel, Hanau und die Taten des NSU und ihrer Unterstützer*innen. Die Überlebenden von Halle bezeugen, wie sie sich wieder aufrichteten, wie sie Ihr Jüdisch-Sein verstehen und was das mit Widerstand zu tun hat.

Das Buch „Hab keine Angst, erzähl alles!“ wurde von Esther Dischereit im Herbst 2021 herausgegeben. Es stellt die Stimmen der Überlebenden in den Vordergrund, darunter auch Zeugnisse von Anastassia Pletoukhina und Valentin Velvel Lutset. Die drei Autor*innen werden ihre Sicht auf den Anschlag mit uns teilen und laden uns zum Gespräch ein.

Eine Veranstaltung der Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke, des Antisemitismusbeauftragten des Bezirks Lichtenberg und von Aktiv in Lichtenberg e.V..

Wir bitten um Anmeldung unter: mitmachen@licht-blicke.org

Ort: blu:boks (Paul-Zobel-Straße 9, 10367 Berlin)
Zeit: 5. April 2022, 19:00 Uhr

Es gilt die 2G+-Regel. Es braucht eine gültige Dreifachimpfung oder eine Doppelimpfung mit tagesaktuellem und offiziellem Negativtest bzw. einem offiziellen Nachweis einer Genesung.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.